Kompost ist ein idealer Dünger:
Aus Garten- und manchen Küchenabfällen entsteht mit wenig Aufwand wertvoller Nachschub an humoser Erde. Welche Standort eignet sich? Und was darf auf den Kompost?
Rasenschnitt, Blätter oder zerkleinerte Äste – bei der Gartenarbeit fällt regelmäßig Abfall an. Wer seine Gartenabfälle sinnvoll verwenden möchte, legt dafür am besten einen Kompost an. Gärtner müssen nur ein wenig nachhelfen, damit daraus kein reiner Abfallhaufen wird.
Holz oder Metall: Welcher Komposter eignet sich?
Wer sich für ein Kompostsystem aus Holzlatten entscheidet, muss eventuell nach einigen Jahren einzelne Bretter oder vielleicht sogar den ganzen Silo austauschen, da das Holz nach und nach verrottet. Bei einem Komposter aus Metallgittern kann das nicht passieren. In einem großen Garten bietet es sich an, von Anfang an drei Behälter aufzustellen, zwischen denen man hin- und herschichten kann. Die optimale Größe der einzelnen Komposter ist etwa ein Kubikmeter. So wird das Umsetzen nicht zur unnötigen Kraftanstrengung.
Gut geeignet für kleine Gärten: Thermokomposter
Thermokomposter aus Plastik sind zwar rein optisch nicht jedermanns Geschmack, passen aber auch in kleine Gärten. Außerdem ist der Kompost aufgrund der höheren Wärmeentwicklung schneller reif. Um Fäulnis vorzubeugen, sollten immer einige trockene Äste beziehungsweise Zweige untergemischt werden.
Standort ist entscheidend
Der Kompostplatz sollte weder in der prallen Sonne noch im totalen Schatten liegen. Um Austrocknung oder Fäulnis zu vermeiden, ist ein Standort im Halbschatten ratsam – am besten hinter der Gartenlaube, im Schutz einer Hecke oder unter einem hohen, belaubten Baum. Da ein guter Komposthaufen immer auch genügend Frischluft braucht, sollte der Platz zwar windgeschützt, aber nicht völlig windstill sein. Mindestens 50 Zentimeter Abstand zur Grundstücksgrenze vermeiden unnötige Diskussionen mit dem Nachbarn.
Den Kompost anlegen: Worauf sollte man achten?
Generell gilt: Auf die Vielfalt kommt es an. Schichten aus nur einer Komponente, die höher als 20 Zentimeter hoch sind, behindern den Prozess des Kompostierens. Das Laub mancher Bäume wie Eiche, Kastanie und Walnuss verrottet nur sehr langsam und sollte deshalb besser nicht in größeren Mengen auf den Kompost gegeben werden. Größere Mengen Rasenschnitt sollte vor dem Kompostieren ein paar Tage trocknen, damit nicht zu viel Feuchtigkeit entsteht.
Was darf auf den Kompost?
» Kaffeefiltertüten
» Teebeutel
» Abfälle von Gemüse und Obst
» Stroh und Streu
» Eierschalen
» Rasen-,
» Strauch- und Baumschnitt
» Laub
» Rinde
» Sägemehl
Was darf nicht auf den Kompost?
» Glas
» Kunststoffe
» Metall
» Asche
» Nicht-pflanzliche Essensreste
» Zitrusfrüchte
» kranke Pflanzenteile
» Katzenstreu
Schreddern sorgt für Kleinholz
Im täglichen Gartenbetrieb fallen jede Menge krautige Blumen- oder Staudenabschnitte, Zweige, kleine Äste, Blumensträuße und dergleichen mehr an. Wenn man dieses Material unzerkleinert auf den Kompost wirft, türmt es sich hoch auf und es dauert Jahre, bis es verrottet ist. Mit einem Schredder oder Häcksler reduziert man das Volumen und der Kompost ist viel schneller verwendungsfähig. Alternativ kann man das gehäckselte Material auch unter Bäumen und Sträuchern ausbringen und den Boden so mulchen.
Vorteile guter Komposterde
Guter Reifekompost fördert ein stabiles Bodengefüge und vermindert die Gefahr der Erosion. Er fördert das Bodenleben und damit die Bodenfruchtbarkeit, verbessert die Durchlüftung des Bodens und erhöht dessen Wasserhaltefähigkeit. Pflanzen freuen sich über die enthaltenen Nährstoffe und Spurenelemente und werden außerdem widerstandsfähiger gegen Schädlinge und Krankheiten. Reifekompost eignet sich also perfekt als Dünger und Bodenverbesserer. Für die Verwendung in Balkonkästen oder bei Kübelpflanzen wird der Kompost mindestens zur Hälfte mit anderen Bestandteilen, beispielsweise Blumenerde aus dem Vorjahr, vermischt.
Kompost regelmäßig umsetzen
Nach etwa drei Monaten empfiehlt es sich, die halb verrotteten Abfälle umzusetzen. Sie werden entweder im selben Behälter umgeschichtet oder in einen weiteren Behälter umgefüllt. Das Umsetzen fördert die wichtige Durchlüftung des Komposthaufens und reduziert außerdem sein Volumen noch einmal erheblich. Der frisch umgesetzte Kompost erreicht nach durchschnittlich sieben Monaten das Reifestadium. Die meisten Bestandteile sind jetzt gut zersetzt, der dunkle Humus riecht nach Waldboden.
Kompost Schichtung - NABU/Jule Roschlau
Bericht aus NDR Ratgeber vom Stand: 18.03.2022